…aber nein! Ich schreibe ja für eine evangelische Seite.
Und doch wurde ich, bekanntermaßen katholisch, gebeten etwas über den neuen Papst Leo XIV zu schreiben. Also bleibt es dabei: Wir haben einen neuen Papst!
Aber wer ist dieses neue Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche mit ihren 1,4 Milliarden Gläubigen weltweit?
In einer Zeitschrift fand ich einen Artikel mit der Überschrift: Der Papst, der das Leben kennt.
Und tatsächlich ist Robert Francis Prevost ein Mann, der sich in der Welt gehörig umgeschaut hat, der ein Landsmann der USA und seit 2015 auch ein Bürger Perus ist, der Theologie und Kirchenrecht studierte, aber auch Mathematik. Er ist Ordensmann, war Missionar, Bischof und Kirchendiplomat. Kurz: die Kardinäle wählten einen Mann, der das Leben kennt. Auch findet man bei ihm eine Facette der Kirchengeschichte: Er Mitglied des Augustiner-Ordens, dem auch der Reformator Martin Luther angehörte. Der am 8. Mai Gewählte hat dies ausdrücklich betont. Die Spiritualität dieses Ordens wird die Basis für seine Amtszeit bilden. Er hat sicherlich die Fähigkeiten Menschen zusammen zu führen. Das hat er bereits als Generaloberer des Ordens bewiesen. Mir macht das auch Hoffnung für die Ökumene. Er, so bin ich überzeugt, achtet den Wert und die Würde eines jeden Menschen. Abwertung und Herabwürdigung von Menschen wird er mit der Autorität seines Amtes entgegentreten. Auch die Wahl seines Namens Leo zeigt, dass er ein politscher Papst sein wird. Sein Namensvorgänger Leo XIII (1878-1903) widmete sich in besonderer Weise der Arbeiterfrage des 19. Jahrhunderts. Auch waren seine ersten Worte vor allem auf den Frieden auf Erden gerichtet. Nicht zuletzt ist da sein Wahlspruch: „In illo uno unum“, was sinngemäß bedeutet: „In dem einen (Christus) sind wir (viele) eins“. Das unterstreicht für mich die Einheit der Christen in Christus und ist auch ein Verweis auf Notwendigkeit der Ökumene. Ich habe mich über seine Wahl gefreut!